Im Travetal - BUND-Steinburg

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Im Travetal

Gartengruppe
Liebe GartenfreundInnen!
Wer den hohen Beinschwung der 75jährigen Ruth am Sonntag gesehen hat, mit dem sie in ihre Gras-Silagetonne gestiegen ist, merkte: gärtnern erhält die jugendliche Beweglichkeit!
Überhaupt beeindruckend, was unsere Gastgeber auf ihrem riesigen Grundstück in Lohsack so alles leisten. Völlig "ab vom Schuss" leben die Beiden dort seid 1995 im Grünen gemeinsam mit ihren vier Robustrindern. Ca. 10 ha Feuchtwiesen wurden dauerhaft von ihnen für den Naturschutz gesichert; dafür eigens ein Verein gegründet. Zuerst führte uns Fritz über die Weiden mit vielen Quellen, steil hinab zur natürlich fließenden Trave. Hier wachsen verschiedene Ehrenpreise, Erdbeerfingerkraut, Schlüsselblumen, hohler Lerchensporn, Aronstab etc., darunter die "Blume des Jahres 2022": die Einbeere. Auch wenn sie im Itzehoer Umkreis recht häufig ist, war sie uns doch nicht geläufig. Auch das "Große Zweiblatt" zur Gattung der  Orchideen gehörig, konnten wir sehen. Die Trave macht einen Durchbruch in ihrem Ursprungstal an dieser Stelle und diese idyllische Landschaft wird auch von Kanuten gerne besucht. Was wir beim weiteren erwandern auf einem alten Mühlendamm beobachten konnten. Die Trave war durch zwei Wehre aufgestaut, die allmählich zerbrechen, die dazugehörigen Fischteiche verlanden. Eine alte Brückenquerung, die steile Hänge, das alte Mühlengebäude: man fühlte sich außerhalb Schleswig-Holsteins.  Zurück ging es über teils nasse Wiesen und Bäche, wo sich der Neuntöter wohl fühlt, zur wohlverdienten Kaffeepause. Bei strahlendem, fast sommerlichen Wetter saßen wir unter blühenden Obstbäume und auf der Naturwiese und verspeisten den zahlreichen Kuchen.

Danach ging es in den Gemüse-Garten, der in einer Vierfelder Wirtschaft angelegt ist; von einem Schneckenzaun geschützt. Trotz der Frühlingszeit standen hier (Winter)Zwiebeln, Kohl, Spinat, Erbsen und Kartoffeln, Dicke Bohnen, Schwarzwurzeln, ein Berg von Petersilie und vieles mehr bereits im vollem Laub. Man merkte die große Erfahrung der Gärtnerin, sie und ihr Mann sind in vielem Selbstversorger; auch beim Obst, das reichlich und vielfältig angebaut wird. Wir bekamen einen interessanten, schwer zu erratenden Brombeerwein zum Probieren, während wir dann in die Geheimnisse der "Schwarzen Erde" eingeführt wurden. Ruth hat viel experimentiert, benutzt jetzt gekaufte Pflanzenasche, Gesteinsmehl und Effektive Mikroorganismen. Alles wird in Schichten in eine große Wanne auf festgetretene Grünabfälle, z.B. Grasschnitt gestreut, gewässert und luftdicht verpackt. Nach der Fermentation (5-6Wochen) riecht es wie Sauerkraut, wird im Garten untergegraben und ist ein wunderbares Düngermittel für alle Gemüse.
Ein beeindruckender Nachmittag ging zuende und wir danken Ruth und Fritz (und Heinz-Ulrich für die Vermittlung) für diese tollen Eindrücke! Man kann es danach kaum abwarten, wieder selber zum Buddeln zu kommen und nun regnet es doch mal tatsächlich: wie herrlich! Übrigens hat sich bei mir die Kreuzblättrige Wolfsmilch stark ausgesäht, die auch Ruth zum Vertreiben der Wühlmäuse überall stehen hat. Wer Sämlinge davon gebrauchen kann - melde sich bei mir.
Ich kann aufgrund der Datenmenge leider nur einen Teil der Bilder mitschicken, die mir zugesendet wurden!
Freudige Regengrüße von Mareike
P.S. Im Juni werden wir den Stadtgarten von Annette und Clemens besuchen!

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